History College: Herausforderungen der schulischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus Modul 2: Erscheinungsformen des Antisemitismus und historisches Lernen als Prävention
Veranstaltungs-Nr.: 248200601
Inhalt/Beschreibung
Im Juni 2021 haben der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten und die Kultusministerkonferenz ihre Gemeinsame Empfehlung zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule vorgestellt. Es geht in der Empfehlung nicht nur darum, Lehrkräften der einschlägigen Fächer Geschichte, Politische Bildung oder Sozialkunde, Religion, Ethik und Deutsch Kenntnisse über die verschiedenen Wurzeln und Erscheinungsformen von Antisemitismus zu vermitteln, damit sie dies im Unterricht thematisieren können.
Anliegen ist es, die Lehrkräfte in die Lage zu versetzen und zu professionalisieren, antisemitische Vorfälle als solche zu erkennen, um entsprechend reagieren zu können. Professionalisieren auch in dem Sinne, dass die Perspektive der Betroffenen wahrgenommen wird.
Antisemitismus ist in Europa und darüber hinaus seit Jahrhunderten präsent und kulturell tradiert. Er äußert sich bis heute in unserer Gesellschaft in zahlreichen Formen, in allen sozialen Schichten, latent oder offen, teilweise manifest bis hin zu körperlichen Übergriffen und Terror. Schulen sind als Spiegel der Gesellschaft mit antisemitischen Äußerungen und Einstellungen konfrontiert, die ein Klima der Einschüchterung und Gewalt schaffen. Dies gilt unabhängig von der Präsenz von Jüdinnen und Juden. Antisemitismus ist eine ernste Gefahr für offene, freiheitlich-demokratische und rechtsstaatliche Gesellschaften. Jeder Einzelne ist herausgefordert, Antisemitismus zu benennen und ihm entschieden entgegenzutreten.
Insbesondere kommt Schule mit ihrem Auftrag, Kinder und Jugendliche zu Mündigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu erziehen, dabei eine besondere Bedeutung und Verantwortung bei der Prävention und der Bekämpfung von Antisemitismus zu.
Die Thematisierung des Nationalsozialismus und insbesondere der Schoah im Geschichtsunterricht ist unabdingbar, sie ist indes nicht hinreichend, um sich angemessen mit allen Formen des Antisemitismus auseinanderzusetzen. Kenntnis und Erkennen der Vielfalt und Komplexität des Judentums sind wichtige Schritte zu seinem Verständnis sowie zum Abbau von Vorurteilen.
Die Lehrerfortbildung, die aus drei Modulen zu drei aufeinanderfolgenden Terminen besteht, die aufeinander aufbauen, beschäftigt sich mit folgenden Schwerpunkten:
- Inwiefern lassen sich aus der Geschichte Erkenntnisse ziehen, um mit Formen des modernen Antisemitismus umzugehen?
Die angebotenen Module enthalten immer auch einen praktischen Arbeitsteil.
- Module:
1. Was ist Antisemitismus? Woher kommt Antisemitismus? (03. November 2022, 09.00 - 14.00 Uhr)
2. Erscheinungsformen des Antisemitismus und historisches Lernen als Prävention (10.01.2023, 14.00 - 18.00 Uhr)
3. Antisemitische Motive im Wandel der Zeit und Funktionen von Antisemitismus, Prävention (28.02.2023, 14.00 - 18.00 Uhr)
Hinzu kommt Modul 4, hierfür ist der Besuch der vorangegangenen Module nicht notwendig.
4. Vorbehaltsfilme und ihre Nutzung im Unterricht am Beispiel des Films "JUD SUESS", D 1940 (30.03.2023, Kommunales Kino mon ami, Weimar, 14.00 - 17.00 Uhr)
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Schwerpunkte/Rubrik: | Fachfortbildung |
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