Frühkindliche Bildung
Der Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre (2008), fortgeschrieben im Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre (2015) entfaltet ein Bild vom Kind, welches sich aktiv forschend den Sinn und Aufbau der Welt erschließt. Beim aktiven Aufbau des Wissens, in der subjektiven Konstruktion seines Wissens, sucht das Kind Antworten auf seine vielen Fragen, stellt immer neue Fragen und will dabei ernst genommen und unterstützt werden. Bildungsprozesse müssen entsprechend der individuellen Bedürfnisse und Themen der Kinder gestaltet und initiiert werden. Bildung so definiert findet immer und überall, an jedem Ort, zu jeder Zeit statt.
Ziel des Thüringer Bildungsplanes bis 18 Jahre ist es, allen an Bildung Beteiligten Möglichkeiten der Individualisierung von kindlichen Bildungsprozessen aufzuzeigen, ohne dabei die Sozialität des einzelnen Kindes zu vernachlässigen. Er geht konsequent von der Perspektive des Kindes aus und formuliert dessen Ansprüche an die Gesellschaft. Dabei bedient er sich des aktuellen Bildungsverständnisses (früh)kindlicher Bildung, welches bereits im 12. Kinder- und Jugendbericht grundgelegt wird.
Der Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre entfaltet implizit auch ein (aktuelles) Bild der Pädagogen. Wenn Pädagogen Bildungsprozesse für Kinder initiieren und gestalten, dann werden sie eine andere als die traditionelle Rolle einnehmen. Sie werden zum Lernbegleiter, Unterstützer, Beobachter und zum Ko-Konstrukteur kindlicher Bildungsprozesse, d.h. gemeinsam mit den Kindern ko-konstruieren sie Wissen und Wirklichkeit im gemeinsamen Austausch, auch durch Forschen, Experimentieren.